Rügen: Der Nationalpark Jasmund

Nationalpark Jasmund: Blick von der Victoria-Sicht nach unten
Hier geht’s tief runter: Blick von der Victoria-Sicht nach unten zum Strand © Anne Schüßler

Warum zum Nationalpark Jasmund?

Wart ihr schonmal in einem Wald und habt dort das Meer rauschen hören? Genau das könnt ihr hier erleben. Der Nationalpark liegt im Nordosten der Insel Rügen auf der Halbinsel Jasmund, direkt am Meer. Während ihr unter dem Blätterdach der bis zu 200 Jahre alten Buchen wandert, könnt ihr dem Rauschen der Wellen am Hang unter euch lauschen. Seit 1990 ist dieser über 3000 Hektar große Lebensraum als Nationalpark geschützt. Etwa 500 Hektar davon gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“. 

Berühmt ist dieses idyllische Fleckchen Erde aber nicht nur für seine Jahrhunderte alten Bäume, sondern auch für seine schneeweiße Felsküste. Der größte Kreidefelsen Rügens befindet sich ebenfalls hier, der 118 Meter hohe Königsstuhl. Mit seinem blendend weißen Gestein hebt er sich deutlich vom dunklen Grün der Bäume und vom Blau der Ostsee ab. Einen fantastischen Blick auf den Königsstuhl habt ihr entweder von einem Boot aus oder von der Victoria-Sicht, dem zweiten weltberühmten Aussichtspunkt. Er liegt ein paar Hundert Meter südlich vom Königsstuhl. Eine Aussichtsplattform ragt hier über den Rand des Felsens hinaus und ermöglicht einen unverstellten Blick auf den prominenten Felsnachbarn. Aber Achtung: Die Plattform ist nichts für Menschen mit Höhenangst.

Was ist im Nationalpark los?

Dreh- und Angelpunkt hier ist das Nationalpark-Zentrum mit Erlebnisausstellung und Multivisionskino. Es liegt direkt am Königsstuhl. Am besten parkt ihr auf dem Parkplatz in Hagen. Von hier aus fahren Busse zum Zentrum. Die interaktive Ausstellung hier vermittelt den Besuchern die Einzigartigkeit der Alten Buchenwälder und erzählt die Geschichte der Kreideküste. Zusätzlich finden hier saisonale Veranstaltungen, Wanderungen, Kurzführungen und Schulklassenprogramme statt. Wer direkt auf den Königsstuhl möchte, muss den Eintritt für das Zentrum zahlen. Doch es lohnt sich. Kinder lernen hier spielend die Tiere und Pflanzen des Nationalparks kennen und was ihn von einem Naturpark unterscheidet. Im Freien können sie außerdem im Forscherzelt Käfer, Blätter und mehr unter Mikroskopen betrachten und sich auf dem Spielplatz austoben.

Wie geht’s zum Nationalpark?

Am besten gelangt ihr mit dem Auto zum Nationalpark. Alle Wege nach Rügen führen über Stralsund oder über die Fähre in Stahlbrode, südlich von Stralsund. Danach folgt ihr der Straße bis zur Hauptstadt Bergen, dann nach Lietzow und Sassnitz. Ab der Hafenstadt führt die L 303 zum Nationalpark. 

Ist der Nationalpark was für mich?

Wenn ihr es liebt, in unberührter Natur unterwegs zu sein und die frische Luft im Wald zu genießen, dann seid ihr hier richtig. Auch für Kinder ist der Nationalpark ideal. Die Wanderungen rund um das Zentrum sind leicht und teilweise auch mit dem Kinderwagen zu meistern. 

Wo übernachte ich am besten?

Wer gerne fern ab der Touristenströme reist und sich nach Ruhe sehnt, sollte sich in einem der Appartements oder Hotels in Lohme einquartieren. Der kleine Fischerort liegt ganz im Norden, und von hier aus sind es nur ein paar Meter zu Fuß mitten in den Buchenwald. Wer es trubeliger mag, für den ist die Hafenstadt Sassnitz richtig. Hier herrscht im Sommer reges Treiben, dafür habt ihr hier jede Menge Freizeitmöglichkeiten, Supermärkte und ein Hotel neben dem anderen. 

Mein Extra-Tipp: 

Ihr wollt mehr über die Flora und Fauna hier lernen? Dann unternehmt doch eine Führung mit einem Ranger. Ihr könnt zum Beispiel über den Höhenweg von Lohme zum Königsstuhl wandern und euch unterwegs alles über die Kreide, die Buchen und die Tiere, die hier leben, erzählen lassen. Ein Erlebnis für die ganze Familie.

Karsten Klaene ist ranger im nationalpark jasmund und unternimmt führungen © Anne Schüßler
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