Mönchgut: Rügens tiefer Süden

Der Hafen von Moritzdorf liegt idyllisch mitten im Grünen © AdobeStock/textag

Warum auf die Halbinsel Mönchgut?

Weil die Halbinsel für sich genommen schon so vielfältig ist wie die ganze Insel. Rügen ist zwar Deutschlands größte Insel. Aber sie ist nur gerade mal so groß wie Berlin. Und doch ein Kontinent. Welten liegen zwischen dem stillen Norden und dem tiefen Süden, zwischen der Kreidefelsen im Nordosten, der Kulturstadt Putbus in der Inselmitte und dem gespenstischen Koloss von Prora an der Ostküste. Keine andere Insel zeigt so unterschiedliche Facetten. Und die Halbinsel Mönchgut im äussersten Südosten, immerhin 30 Quadratkilometer groß, ist noch einmal ein Mikrokosmos für sich, ein unglaublich abwechslungsreiches Ziel für Entdeckernaturen, Naturfreunde und Strandurlauber. Die Gruppen sind keineswegs strikt getrennt; wer heute zum Beispiel dem Einlaufen der Kutter im kleinen Hafen von Gager zuschaut, wird sich morgen, auch nur ein Beispiel, am langen Traumstrand von Göhren vergnügen wollen.

Der Hafen von Gager liegt am östlichen Ende der Hagenschen Wiek © Bernd Schiller

Was ist im Mönchgut los?

Familien werden viel Spaß haben, wenn sie in Middelhagen, einem Bilderbuchdorf im Herzen der Halbinsel, in der alten Dorfschule neben der Kirche einem Schulbesuch nach älter Väter Sitte bewohnen. Was etwas sperrig „Museum zur pädagogischen Entwicklungsgeschichte“ heißt, ist nichts anderes als ein Unterricht, wie ihn unsere Groß- und Urgroßeltern nicht immer in fröhlichster Erinnerung haben: historischer Paukeralltag mit Strammsitzen und Rohrstock. Das Ganze wird spielerisch und auf freiwilliger Basis von reizenden älteren Damen dargestellt, Wanderer, Nordic-Walker, Radler, Jogger, Naturliebhaber finden reichlich Auslauf zwischen so abgelegenen Orten wie Klein Zicker und dem „Südkap“ bei Thiessow. Das Mönchgut gehört zum Biosphärenreservat Südost-Rügen und ist darüber hinaus großenteils Naturschutzgebiet. Wer die Augen offen hält, wird bei Göhren auf Findlinge und an vielen Stellen auf Hünengräber aus verschiedenen Epochen der Steinzeit treffen. In den Dörfern und kleinen Häfen warten urige Kneipen und Restaurants auf hungrige Besucher, außerdem nette Museen für lokal-historisch Interessierte. 

Zwischen Lobbe und Thiessow erstreckt sich einer der längsten und schönsten Strände Rügens. Mittelpunkt eines bestens organisierten und trotzdem ruhigen Badelebens ist Göhren mit einem vielfältigen Angebot und einem sympathischen Preisleistungsverhältnis.

Auf der Halbinsel Mönchgut könnt ihr auch entspannt an einem der Strände baden © Bernd Schiller

Wie geht’s zum Mönchgut?

Am schönsten und stilvollsten ist die Anfahrt von anderen Teilen der Insel mit der Rügenschen Bäderbahn, dem beliebten Rasenden Roland. Unter Dampf rollt er auf einer 750-mm-Spur von Putbus über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren.

Nach Rügen führen zwei Brücken (die große für den Autoverkehr, der Damm für Bahn und Autos), beide Querungen sind mautfrei. Kurkarteninhaber fahren in Baabe, Göhren, Sellin kostenlos mit den Bussen der VVR. Nette Geste: Im Sommer stehen die RADzfatz-Busse der Verkehrsgesellschaft auch für den Radtransport zur Verfügung.

Wo übernachte ich am besten ? 

Im Hotel Travel Charme Nordpferd in Göhren. Das ist ein ruhiges und weitläufiges Resort mit Flair, hoch über der Ostsee gelegen.

Mein Extra-Tipp: 

Wer sich von René Geyer („Kräuter-Geyer“) führen lässt, lernt die schönsten und erstaunlichsten Seiten des Mönchguts kennen. Dieser sympathische Naturbursche hat auf seinen Streifzügen über die Zickerschen Berge schon so manchem Großstädter die Augen geöffnet. Geyer kennt nicht nur die vielen gut erhaltenen Hünengräber der Gegend, er weiß auch Geschichten über sie zu erzählen, Sagen aus ferner Vergangenheit und andere aus der Zeit der Mönche, denen die reizvolle Region im Südosten ihren Namen verdankt.

0 Shares:
You May Also Like