Dresden: Barockviertel Innere Neustadt

Dresden: Zwingermuseum und Palast im Barockviertel © AdobeStock/ PROMA

Warum ins Dresdner Barockviertel ?

Weil es so viel ruhiger als rund um die weltberühmten Sehenswürdigkeiten am nördlichen Elbufer ist. Weil es so viele Überraschungen birgt wie es Innenhöfe, Passagen, lauschige Plätze, Handwerker, Galeristen, schnucklige Geschäfte, kleine Theater und Restaurants gibt, von fein bis rustikal. Weil es so viel von der Geschichte Dresdens spiegelt – von August dem Starken als Goldener Reiter am Carolaplatz bis Erich Kästner, dessen Museum am Albertplatz den originellen Schlusspunkt eines abwechslungsreichen Bummels durch dieses schöne Quartier bildet.

Was ist in der Inneren Neustadt los?

Mehr als sich in zwei, drei Tagen entdecken lässt. Rund um Frauenkirche, Semperoper und Zwinger zieht die Altstadt die Welt an. In der Neustadt aber, deren südlicher Teil, die Innere Neustadt, hier als Lieblingsplatz beschrieben wird, hat der verheerende Bombenkrieg nicht annähernd so schlimm gewütet wie dort, wo heute so viele berühmte Bauten in neuem Glanz erstrahlen. Die Neustadt, vor allem das sogenannte Barockviertel, darf also als eigentliche Altstadt bezeichnet werden, für sich genommen auch ein Gesamtkunstwerk, nur in etwas bescheideneren Dimensionen. August der Starke als Goldener Reiter auf hohem Podest gilt den Dresdnern dieser Elbseite, ebenso wie den Entdeckern der Inneren Neustadt, als beliebter Treffpunkt oder als Start und Ziel eines Rundgangs. Von den drei Achsen des Viertels, Königstraße, Hauptstraße und Albertstraße, zweigen Gasen und Gässchen ab, die wiederum zu Hinterhöfen, Passagen und auf Plätze führen, die allesamt mit dem Etikett charmant ziemlich treffend zu beschreiben sind. Dazu gehören eine Kunsthandwerker- und eine Kunsthofpassage, Handwerker wie die Vergolderin Stephanie Kirchhof, der Maß-Schuhmacher Alexander Preiß, der Herren-Ausstatter Jürgen Zwick und die Modemacherin Dorothea Michalk, die einen Großteil der Dresdner Damen alljährlich mit großer Leidenschaft und viel gelobtem Geschmack für den Semperopernball ausrüstet. Wer sich durch die Gassen treiben lässt, stößt irgendwann in einem Hinterhof der Königstraße auf das engagierte Off-Theater Societaet, Dresdens älteste Bühne. Davor lässt es sich im Restaurant L`Art de Vie wunderbar unter dem Sonnenschirm pausieren. Die Dreikönigskirche, zentral an einem mit alten Bäumen bestandenen Platz gelegen, ragt aus dem Viertel und dient „Spurensuchern“ und „Pfadfindern“ immer wieder als Orientierungshilfe. Der ursprüngliche Barockbau aus dem frühen 18. Jahrhundert, zunächst noch ohne Turm, war ein Werk des Zwinger-Baumeisters Daniel Pöppelmann. Es wurde als eines der wenigen markanten Gebäude der Neustadt im 2. Weltkrieg weitgehend zerstört, aber in den 1970er und 1980er Jahren wieder aufgebaut. Ihr geschundener Barockaltar blieb als Mahnmal gegen den Krieg erhalten. Info: www.dresden.de

Wie geht’s in die Innere Neustadt ?

Von der anderen Elbseite zu Fuß in zehn Minuten von der Semperoper über die Augustusbrücke oder von den Brühlschen Terrassen über die Carolabrücke. Von außerhalb am besten mit der Bahn bis Dresden Neustadt.

Wo übernachte ich am besten ?

Am stilvollsten in einem der beiden Bülow-Hotels im Herzen der Inneren Neustadt: im feinen und zugleich behaglichen Fünfsterne-Haus Palais, gegenüber von der Dreikönigskirche, oder, ums Eck herum, in der Residenz, einem Romantikhotel unter gleicher Leitung, von vier Sternen gekrönt und genauso liebevoll geführt wie das noble Palais.

Mein Extra-Tipp:

Wer Süßes mag, muss mindestens zwei Dresdner Spezialitäten probieren, die in jede Café-Virtine oder auf jedes Büfett gehören: die Eierschecke, ein klassischer Blechkuchen aus Eigelb, viel Butter und Zucker, Vanille-Pudding und Quarkkeulchen, gebratene Klößchen aus Quarkteig, die wie Frikadellen aussehen und in verschiedenen Rezepturen verkauft werden, mit oder ohne Kartoffeln, mit oder ohne Rosinen…lecker sind sie allemal !

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