Island: die Tomatenfarm Friðheimar

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Auf der Bio-Tomatenfarm Friðheimar dreht sich alles um Tomaten. Da ist es kein Wunder, dass das Restaurant mitten zwischen den Tomatenpflanzen liegt.

Warum zur Tomatenfarm Friðheimar?

Wer gerne Tomaten isst, wird glauben, hier im Paradies angekommen zu sein. Im Restaurant von Familie Ármann stehen Käsekuchen mit Grüne-Tomaten-Topping, Tomateneis, Tomatenschnaps, Tomatensuppe und Tomatenmarmelade auf der Karte. Nur um einige wenige Gerichte und Getränke zu nennen. Dass sich hier alles um das runde, rote Gemüse dreht, ist kein Wunder – das Restaurant befindet sich mitten auf einer Bio-Tomatenfarm, genauer gesagt, inmitten von Tomatenranken in einem Gewächshaus.

In langen Reihen wächst in den Gewächshäusern eine Tomatenpflanze neben der anderen © Anne Schüßler

Der Obst- und Gemüseanbau erlebte auf Island in den letzten Jahren einen wahren Boom. Viele Farmer machen sich die vorhandene Erdwärme zu eigen und bauen so Lebensmittel an, die ansonsten auf dem steinigen Lavaboden und in den eher kühlen Temperaturen niemals auf der Insel wachsen würden. Bereits seit 1924 beheizen die Isländer ihre Gewächshäuser kostengünstig und klimaneutral mit Erdwärme. Inzwischen stammen mehr als 2/3 des auf Island verzehrten Gemüses aus modernen und teils futuristisch anmutenden Glasgewächshäusern. So auch bei Familie Ármann. Ihre Farm befindet sich am Ortsrand von Reykholt im Süden Islands. Insgesamt werden hier auf ca. 5.000 Quadratmetern unter Glas Tomaten und Gurken angebaut.

Was ist an der Tomatenfarm los?

Reykholt ist ein Dorf, das aus einer Straße und vielen Gewächshäusern besteht. Es liegt am Golden Circle, jener Route, die Touristen dann befahren, wenn sie in möglichst kurzer Zeit all das sehen möchten, für das Island bekannt ist: Geysir, Wasserfall, Þingvellir-Nationalpark, landschaftliche Weite und Islandponys. In der Hochsaison sind die Busse in Kolonnen unterwegs, einige stoppen auch auf der Farm. 2008 kamen 900 Menschen, um die Tomatenreihen zu bestaunen, 2015 waren es 100.000. Damit nicht alle Menschen planlos durch die Gewächshäuser irren, führt die Familie sie persönlich herum und erzählt alllerlei Wissenswertes zum Gemüseanbau auf Island. Und neben der Familie und ein paar Arbeitern leisten hier übrigens noch etwa 600 Hummeln einen wesentlichen Beitrag zur Ernte. Sie fliegen durch die Gewächshäuser und bestäuben die Pflanzen.

Während der Öffnungszeiten könnt ihr die Farm ohne Anmeldung besuchen. Um aber nicht in eine der großen Reisegruppen zu geraten, solltet ihr vorher anrufen und den besten Zeitpunkt für einen Besuch erfragen. Solltet ihr einmal keinen Platz mehr im Restaurant bekommen, müsst ihr dennoch nicht traurig sein, denn meist findet sich noch ein Platz in der kleinen Bar nebenan. Hier könnt ihr Kleinigkeiten, wie die hausgemachte Tomatensuppe, Apfel-Tomaten-Crumble und selbstgebackenes Brot probieren. Highlight hier ist auch die Bloody-Mary-Bar, an der ihr euch den – natürlich tomatigen – Cocktail mit Pfeffer, Salz, Tabasco oder Kräutern verfeinern könnt.

Tomaten-Apfel-Crumble und Käsekuchen mit Tomatenchutney werden in kleinen Tontöpfen serviert © Anne Schüßler

Und wer von all den Leckereien nicht genug bekommen kann, kann sich am Ausgang in dem kleinen Souvenirshop mit Marmelade, Ketchup, Chutney, Gurkensalsa und vielem mehr eindecken.

Wie geht’s zur Tomatenfarm?

Flüge nach Island gibt es von fast allen deutschen Flughäfen. Von Hamburg aus erreicht ihr die Insel in etwa drei Stunden Flugzeit. Der Hauptflughafen Keflavík liegt knapp eine Dreiviertelstunde Busfahrt von Reykjavik entfernt. Shuttlebusse fahren immer passend zu den Abflug- und Ankunftszeiten der Flugzeuge und können im Voraus gebucht werden.

Wie schon gesagt, liegt die Farm direkt auf der Route des Golden Circle. Ihr könnt einen Besuch hier also wunderbar mit der Besichtigung zahlreicher Sehenswürdigkeiten verbinden. Von Reykjavik aus braucht ihr direkt zur Farm etwa eineinhalb Stunden.

Wo übernachte ich am besten?

In Reykholt und Umgebung gibt es vor allem kleine Ferienwohnungen oder Privatzimmer, die ihr zum Beispiel über Airbnb buchen könnt.

Wer es außergewöhnlich und naturnah mag, sollte im The 5 Million Star Hotel übernachten. Die Unterkunft hat keine Zimmer aus Holz oder Stein, sondern sogenannte BubbleTents. In den runden Zelten mit durchsichtigen Wänden habt ihr einen traumhaften Ausblick in die Natur und direkt in den Himmel – ein ganz besonderes Erlebnis.

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