Warum in die Scheierle-Vesperstube?
Rustikal, urig und urgemütlich: Mit viel Liebe zum Detail haben die Hertrichs ihre über 200 Jahre alte Scheune – im schwäbischen heißt sowas Scheierle – zu einem wunderbaren, kleinen Speiselokal umgebaut. Und die Wirtsleute, Klaus und Irene, servieren ganz einfach das beste, leckerste Essen weit und breit. Das Scheierle ist kein Sternerestaurant und will es auch gar nicht sein. Krustenbraten und Kartoffelstampf, Bratwürste und Kraut – aus Irenes Küche kommt ehrliche, deftige Hausmannskost, gekocht nach Urgroßmutters Rezept. Den großen Unterschied macht die herausragende Qualität. Frische Lebensmittel statt Tiefkühl-Convenience, Zutaten aus nachhaltigem Anbau in der Region, deren Erzeuger Irene persönlich kennt. Auf den Teller kommt nur, was die Jahreszeit hergibt. Das Verhältnis zwischen vegetarischen und deftigen Fleischgerichten ist ausgewogen, vor allem auch das Verhältnis zwischen beidem auf dem Teller. Die Karte umfasst nur wenige Gerichte – und wenn’s aus ist, ist’s aus. Was dazu führt, dass hier kaum etwas weggeworfen wird, denn auch das gehört zur Küchenphilosophie im Scheierle. Jahrelang hatte Irene in einer Großküche gearbeitet, dort landete viel Essen einfach der Tonne. Weil meist die Augen größer als der Magen waren – und das Kantinenfutter selten richtig gut schmeckte. Deshalb gibt’s bei ihr nun appetitlich angerichtet, sättigende, aber überschaubare Portionen – und sollte doch mal einer nicht satt werden, gibt’s eben Nachschlag. Eine tolle Wein-Auswahl rundet das Ganze ab. Die Atmosphäre im Scheierle ist familiär, die Gastwirte sind herzlich und setzen sich nicht selten auf ein Pläuschen zu ihren Gästen an den Tisch.I
Ist das Scheierle was für mich?
Die Küchenphilosophie richtet sich nach den Maximen des Slow-Food: Regional, saisonal, nachhaltig und von bester Qualität. Kurzum, wer gutes Essen mag, wem wichtig ist, dass es nicht nur gut schmeckt, sondern auch von guter Qualität ist, wer dabei in einem gemütlichen Ambiente speisen will, der ist hier richtig.
Wie komme ich zum Scheierle?
Das von außen ziemlich unscheinbare Scheunen-Lokal ist in der Heilig-Kreuz-Straße 57 in Künzelsau-Belsenberg, gegenüber der Kirche. Geöffnet ist von Donnerstag bis Sonntag, am Sonntag ab 10 Uhr, am Samstag ab 15 Uhr, sonst erst ab 17 Uhr, die Küche ist bis etwa 21:30 Uhr warm.
Mein Extra-Tipp:
Die Bratwürste sind ein Traum! Klaus macht sie selbst – und zwar in saisonalen Varianten. Die „normale“ gibt’s immer, die anderen mittlerweile rund 20 Sorten nur dann und wann. Klaus probiert immer mal wieder neue Rezepturen aus, mischt andere Gewürze mit in das Brät. Und überrascht so bei fast jedem Besuch mit neuen Lecker-Bissen.
Titelbild und weitere Fotos: © Fabian Teuber