Warum zum Gullfoss Wasserfall?
Er ist der größte Wasserfall Islands und ein unglaubliches Erlebnis. Im Sommer rauschen unbegreifliche Mengen Wasser hier 20 Meter in die Tiefe. Wohin das Wasser fällt, ist nicht zu sehen. Zu sehr ist die Luft von Gischtschwaden erfüllt. Die Geräuschkulisse ist ohrenbetäubend. Hier sind Kräfte im Spiel, die man wohl kaum nachvollziehen kann. Gerade das macht den Wasserfall so beliebt bei Besuchern. Und, dass man ganz nah ran kann: Eine der Aussichtsplattformen liegt direkt oberhalb der ersten Stufe des Wasserfalls auf einem natürlichen Felsplateau.
Was ist am Gullfoss Wasserfall los?
Jede Menge Wasser auf jeden Fall. Genauer gesagt etwa 1200 Millionen Liter – pro Sekunde! Über zwei gewaltige, fast im rechten Winkel zueinanderstehende Kaskaden stürzt das Wasser des Gletscherflusses Hvítá in eine 2,5 Kilometer lange und 70 Meter tiefe Schlucht. Die obere Stufe des Wasserfalls hat eine Höhe von 11 Metern, die untere Stufe erreicht eine Höhe von 20 Metern.
Gullfoss bedeutet übersetzt Goldener Wasserfall und es gibt gleich drei Theorien, wie er zu seinem Namen kam: Vielleicht, weil sich die Abendröte auf das Wasser legt und es golden leuchten lässt, vielleicht auch wegen der Regenbogen, die durch die Gischt entstehen. Aber es gibt noch eine dritte Vermutung: Nach der wollte der Bauer Gýgur vom Hof Gýgjarhóll nicht, dass irgendjemand nach seinem Tod seinen Goldschatz erbte. So warf er die Truhe mitsamt dem Gold in die Fluten des Wasserfalls, der seitdem Gullfoss, Goldener Wasserfall, heißt.
Dass man den Gullfoss heute besuchen kann, ist übrigens der Bauerntochter Sigríður Tómasdóttir vom nahegelegenen Brattholt-Hof zu verdanken. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts plante eine englische Gesellschaft, am Gullfoss ein Wasserkraftwerk zur Stromgewinnung zu errichten. Sigríður Tómasdóttir kämpfte jahrelang juristisch gegen den Bau des Kraftwerks und drohte sogar, sich in die Fluten zu stürzen. Der öffentliche Druck zwang die Engländer schließlich zum Aufgeben. Ein Denkmal und der Sigríður-Weg erinnern jetzt an Sigríðurs Kampf um den Erhalt des Wasserfalls.
Oberhalb des Wasserfalls befinden sich ein großer Parkplatz und ein Besucherzentrum, in dem ihr weitere Informationen zur Geschichte bekommt und Souvenirs kaufen könnt. Der Parkplatz ist außerdem Startpunkt geführter Touren zum Langjökull-Gletscher.
Wie geht’s zum Gullfoss Wasserfall?
Flüge nach Island gibt es von fast allen deutschen Flughäfen. Von Hamburg aus erreicht ihr die Insel in etwa 3 Stunden Flugzeit. Der Hauptflughafen Keflavík liegt etwa eine Dreiviertelstunde Busfahrt von Reykjavik entfernt. Shuttlebusse fahren immer passend zu den Abflug- und Ankunftszeiten der Flugzeuge und können im Voraus gebucht werden
Der Wasserfall liegt am beliebten „Golden Circle”, einer Route mit besonders vielen Sehenswürdigkeiten, die ihr ab Reykjavik an einem Tag abfahren könnt. Wenn ihr direkt fahrt, erreicht ihr den Wasserfall in 1 Stunde 45. Ein Auto mit Allrad-Antrieb braucht ihr dazu nicht.
Wo übernachte ich am besten?
Wie in den meisten, etwas entlegenen Gebieten Islands, sind auch hier die Hotels eher rar. Am nächsten (etwa 3 Kilometer entfernt) liegt das 3-Sterne Hotel Gullfoss. Und etwa 10 Autominuten vom Wasserfall aus braucht ihr bis zum Hotel Geysir. Wem auch eine Ferienwohnung oder ein Campingplatz reicht, wird bei Airbnb fündig.
Mein Extra-Tipp:
Absolutes Must See auf dem Weg zum Gullfoss Wasserfall ist der Geysir Strokkur. Alle vier bis zehn Minuten schießt die 20 bis 30 Meter hohe Fontäne gen Himmel. Ein atemberaubendes Schauspiel. Leider zieht genau das auch immer mehr Menschen an und es gibt kaum eine Zeit am Tag, an der hier nicht die Reisebusse vorfahren. Dennoch verläuft sich die Masse auf dem recht großen geothermalen Gebiet rund um den Geysir sehr gut, sodass man sich sicher sein kann, wenigstens eine Eruption hautnah mitzuerleben.