Die Weinmetropole Bordeaux

Bordeaux, Frankreich © Anna Hoffmann
Einst schlafende Schönheit, heute heiß begehrt: Die Weinmetropole unweit der französischen Atlantikküste liegt schwer im Trend

Warum nach Bordeaux?

Bordeaux wird regelmäßig zur lebenswertesten Stadt Frankreichs gewählt. Die Kapitale der Region Neu-Aquitanien unweit der französischen Atlantikküste galt einst als „schlafende Schönheit“ – heute ist sie heiß begehrt. Paris hingegen ist vielen zu teuer, zu stressig.

Es wurde viel für das heutige Stadtbild getan. Wo früher brachliegende Kaianlagen die Garonne säumten, findet man heute eine gut zehn Kilometer lange Promenade zum Spazieren, Radeln oder Skaten. Noch bekannter ist das riesige, flache Wasserbecken Miroir d’Eau an der Place de Bourse im Zentrum  in “Europas schönster Pfütze” erfrischen sich tagsüber Groß und Klein, abends hält eine Schar von Fotografen die Spiegelbilder der Fassaden ringsum für die Ewigkeit fest. 

Das saubere Erscheinungsbild der City ist vor allem der radikalen Anti-Auto-Politik des damaligen Bürgermeister Alain Juppé zu verdanken. Im Zentrum von Bordeaux wurde den Autos durch eine Unzahl von Pollern der Weg versperrt, die Stadt setzt heute aufs Fahrrad und die Tram. Wer es den Einheimischen gleichtun will, borgt sich für kleines Geld eines der Leihräder aus und erkundet so die schönen Ecken der Winzer-Metropole.

Ist Bordeaux was für mich?

Bordeaux gefällt vor allem natürlich Weinliebhabern. Bis in die späten Abendstunden hinein geht es in den Gassen der malerischen Altstadt lebendig zu. An meterlangen Tischen treffen sich dann die Bordelaiser, um die wichtigste Mahlzeit des Tages mit einer Flasche gutem Rotwein zu feiern.

Wer etwas über die Weinkultur der Stadt erfahren will, sei es zur Geschichte, Geografie oder den Anbautechniken, sollte die Cité du Vin besuchen. Das Weinmuseum ist das neueste Prachtexemplar futuristischer Architektur in Bordeaux. Mit seinem 55 Meter hohen Turm prägt es die Skyline der Stadt. Liebhaber des Rebensafts können sich hier durch 3000 Quadratmeter modern gestaltete Ausstellungsräume führen lassen und anschließend im „Belvédère“ bei einem Glas Merlot den 360°-Blick über die Stadt genießen. 

Die Cité du Vin ist eine Mischung aus Museum und Themenpark © Elena Pominova – shutterstock.com

Wie geht’s nach Bordeaux?

Per Bahn oder Flugzeug. Direktflüge nach Bordeaux gibt es zum Beispiel ab Hamburg oder Berlin. Das Stadtzentrum erreicht ihr vom Flughafen Bordeaux-Mérignac, etwa zehn Kilometer außerhalb, mit dem Bus Nummer 1 in einer halben Stunde.

Mein Extra-Tipp:

Probiert unbedingt einmal die leckeren Canelés de Bordeaux, die außen karamellisiert und innen herrlich saftig sind. Am besten schmecken die originalen Küchlein mit langer Tradition in den Konditoreien von Baillardran.

Einfach gut: Ein Cannelé besteht aus Milch, Butter, Eiern, Mehl, Zucker, Vanille und Rum © Anna Hoffmann

Titelbild: Der Miroir d’eau vor dem Palace de Bourse am Ufer der Garonne © Anna Hoffmann

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